"Jeder der Hilfe braucht soll sie annehmen. Trotz der Ängste!"

Als Elke von der mofa kam war ich schon im Delir. Habe mir die Seele aus dem Leib gekotzt. Wäre Elke 2 Stunden später gekommen, wäre ich schon hin gewesen. Mit der Krankheit zusammen ist Alkohol doppelt heftig (Herr K. leidet an Asthma und einer Stoffwechselerkrankung).

Bei dem Schicksal würde sich so manch einer die Kugel geben. Wie oft ich schon fast tot war…: Als meine Stiefmutter die Fehlgeburt hatte, da war alles voll Blut. Als mein Vater mich weinend gesehen hat, hat er mich geschlagen. Der hat getobt.

Meine richtige Mutter habe ich nur einmal gesehen. Da lag nen nackter Mann auf der Couch und sie war sturzbesoffen. Ich bin weinend nach hause. Mein Vater hat mich erst einmal verprügelt.

Ich habe versucht ohne fremde Hilfe auszukommen, aber das ging nicht. Ich komme immer an gute Menschen wenn ich am Ende bin.

Im Heim, das war mehr als heftig. Als ich im Heim mal nass gemacht habe, da wurde ich noch verprügelt dafür.

Wie kann man einen Menschen so kaputt machen. Ich habe da ´ne Zeit lang Ruhe vor gehabt. Als das in den Medien Thema war und alles rauskam, kam es auch in mir wieder hoch. Die mofa-Mitarbeiter haben mir zugehört. Wäre keiner hier gewesen, ich hätte das nicht geschafft.

Als Opa auf einmal in mein Leben gekommen ist, da hat mein Leben erst angefangen. Als der dann starb hatte ich Angst, dass alles wieder von vorne losgeht. Die ganzen Verluste habe ich versucht zu ertränken. Ich hatte ja keinen mit dem ich reden konnte.

Mein Traum: Einmal auf den Hamburger Fischmarkt. Da war ich früher mal. Das gefällt mir. Kraft gibt mir die mofa. Die akzeptieren mich so wie ich bin und sind so was von liebevoll. Mit denen kann man halt reden. Wir unterhalten uns sehr viel. Über alles.

Mittlerweile kann ich wieder vertrauen zu Menschen aufbauen. Früher war ich eher misstrauisch. Ich wurde ja nur belogen.

Michi, so kanns nicht weitergehen. Wenn andere schon sterben müssen, musst du dich nicht auch noch selbst aufgeben. Du hast schon genug gelitten.

Ich mache mir nichts mehr aus den scheiß Zeug (Alkohol). Mir geht’s zwar oft schlecht,  aber Alkohol ist keine Lösung.

Ich kann ja mittlerweile wenig machen. Die Bude würde ohne die mofa aussehen wie Müll.

Ich lebe selbstbestimmt so gut ich kann. Kraft gibt mir der Herrgott. Der hat sie alle geschickt. Die mofa habe ich sehr lieben gelernt. Ich freue mich immer wenn die kommen.

Von der mofa wünsche ich mir das es so bleibt. Ich fühle mich durch die geschützt.

Mein Motto jetzt:

  • Jeder der Hilfe braucht soll sie annehmen. Trotz der Ängste.
  • Trotz der Krankheit den Lebensmut nie verlieren.
  • Für Hilfsbedürftigkeit soll man sich nicht schämen.
  • Ich habe immer gekämpft
  • Das Leben ist wunderschön. Man lebt ja nur einmal und es gibt immer was, was man machen kann. Auch wenns einem mal schwer fällt.
"Für Hilfsbedürftigkeit soll man sich nicht schämen!"